Totholzkonzept Baden-Württemberg – eine Todgeburt?

Das Totholzkonzept Baden-Württemberg ist ein integratives Waldnaturschutzinstrument, das seit 2010 im Staatswald verbindlich und im Körperschaftswald freiwillig umgesetzt wird. Das Ziel ist es, Alt- und Totholz als wichtige Ressource für die biologische Vielfalt im Wald zu erhalten und zu fördern. Dazu werden Waldrefugien und Habitatbaumgruppen ausgewiesen, die dauerhaft aus der Bewirtschaftung genommen werden und der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Das Totholzkonzept soll damit einen Beitrag zur Lösung von Zielkonflikten zwischen Naturschutz, Ökonomie und Arbeitssicherheit leisten.

Eine Todgeburt ist das Totholzkonzept jedoch nicht, wie einige Kritiker behaupten. Es gibt zahlreiche positive Effekte für den Wald und seine Bewohner, die durch das Totholzkonzept erzielt werden können. Zum Beispiel:

– Totholz bietet Lebensraum, Nahrung und Unterschlupf für rund 11.000 Tier- und Pflanzenarten im Wald, die auf Totholz angewiesen sind.
– Totholz speichert Wasser und Nährstoffe und verbessert damit die Vitalität und Anpassungsfähigkeit des Waldes an Umweltveränderungen.
– Totholz erhöht die Strukturvielfalt und die natürliche Dynamik im Wald und schafft damit Voraussetzungen für eine hohe Biodiversität.
– Totholz bindet Kohlenstoff und leistet damit einen Beitrag zum Klimaschutz.

Das Totholzkonzept Baden-Württemberg ist also ein sinnvolles und zukunftsweisendes Instrument für einen nachhaltigen Waldschutz, das den vielfältigen Anforderungen an den Wald gerecht werden kann.

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