Waldsterben in Niedersachsen
Der Zustand des niedersächsischen Waldes hat sich in den letzten Jahren stark verschlechtert. Vor allem die Nadelwälder sind von Schädlingsbefall, Wassermangel und Hitze betroffen. Die Hauptursache für das Waldsterben ist der fortlaufende Klimawandel. Schäden durch Borkenkäfer sind für Wälder eines der deutlichsten Symptome des Klimawandels.
Die Waldzustandserhebung der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) in Göttingen liefert seit 1984 jährlich repräsentative aktuelle Daten zur Vitalität der Waldbäume. Die Zeitreihe der Waldzustandserhebung reicht über mehr als drei Jahrzehnte. Sie bietet eine hervorragende Basislinie zur Interpretation möglicher zukünftiger Auswirkungen der Klimaveränderungen auf den Vitalitätszustand unserer Baumarten.
Die Schadfläche von etwa 10.000 Hektar Größe, die bereits in den Jahren 2018 und 2019 entstanden ist, hat sich im Jahr 2020 um bisher schätzungsweise 3500 Hektar vergrößert. Das entspricht einer Fläche von etwa 5000 Fußballfeldern. Am schwersten getroffen sind Fichten und Kiefern, die etwa zwei Drittel der niedersächsischen Waldfläche ausmachen.
Das Forstliche Umweltmonitoring ist anhand objektiver Daten, die in langen Zeitreihen vorliegen, sowohl Entscheidungshilfe für die Politik und die Waldbewirtschaftung als auch Erfolgskontrolle für die Wirksamkeit von Maßnahmen. Dies dient dem Erhalt artenreicher und stabiler Wälder. Um das Waldsterben zu stoppen und den Wald an das veränderte Klima anzupassen, sind jedoch auch weitere Anstrengungen nötig, wie zum Beispiel die Förderung von Mischwäldern, die Reduzierung von Luftschadstoffen und die Senkung der Treibhausgasemissionen.