Zustand der Wälder in Baden-Württemberg

Der Zustand der Wälder in Baden-Württemberg ist alarmierend. Laut dem Waldzustandsbericht 2021 sind nur noch 17 Prozent der Waldfläche ungeschädigt, der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1985. Die Hauptursachen für die Waldschäden sind die anhaltende Trockenheit, der Borkenkäferbefall und der Klimawandel. Die Witterung im Jahr 2021 hat dem Wald zwar eine Verschnaufpause verschafft, aber eine Entwarnung kann noch nicht gegeben werden.

Die Fichte ist die am stärksten betroffene Baumart, da sie als flachwurzelnde Baumart kaum an tieferliegende Wasserreserven herankommt. Der Borkenkäfer hat zudem große Schadholzmengen verursacht, die nur langsam abgebaut werden können. Auch die Kiefer leidet unter Trockenstress, Mistel- und Pilzbefall, vor allem auf den warm-trockenen Standorten der Oberrheinebene. Die Laubbäume wie Buche und Eiche zeigen ebenfalls deutliche Schäden in ihren Kronen, die auf die Trockenheit der letzten Jahre zurückzuführen sind.

Um den Wald an den Klimawandel anzupassen, sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören die Förderung der natürlichen Verjüngung, die Pflanzung von klimatoleranten Baumarten und Mischbeständen, die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und die Stärkung der biologischen Vielfalt. Der Waldzustandsbericht 2021 hat erstmals auch den Lebensraum Boden untersucht und eine hohe Artenvielfalt der Bodentiere nachgewiesen. Der Wald ist nicht nur ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, sondern auch ein bedeutender Kohlenstoffspeicher und ein Schutz vor Naturgefahren wie Erosion und Hochwasser.

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